Das Lied Moses
1Damals sangen Mose und die Israeliten dieses Lied zu Ehren des Herrn:
»Ich will dem Herrn singen, denn er ist mächtig und erhaben,
Pferde und Reiter warf er ins Meer!
2Der Herr ist meine Rettung und Kraft,
er lässt mich fröhlich singen.
Er ist mein Gott, ihn will ich preisen!
Er ist der Gott meines Vaters, ihn allein will ich ehren.
3Der Herr ist ein mächtiger Kämpfer;
sein Name ist ›der Herr‹15,3 Hebräisch: Jahwe. – Vgl. die Herleitung des Gottesnamens in Kapitel 3,14‒15..
4Die Streitwagen des Pharaos und sein Heer hat er ins Meer geschleudert.
Die besten Wagenkämpfer ließ er im Schilfmeer ertrinken.
5Wasserfluten haben sie bedeckt,
wie Steine sind sie in der Tiefe versunken.
6
Herr, deine Hand tut große Wunder,
ja, deine gewaltige Hand zerschmettert den Feind!
7Du bist mächtig und erhaben.
Du stürzt diejenigen zu Boden, die sich gegen dich erheben.
Dein glühender Zorn trifft sie und verbrennt sie wie Stroh.
8Zornerfüllt hast du aufs Meer geblasen,
da türmten sich die Wassermassen,
die Fluten standen wie ein Wall,
die Meerestiefen wie eine Mauer!
9Der Feind prahlte: ›Los, wir verfolgen sie!
Wir holen sie ein und machen reiche Beute!
Jeder bekommt, was er haben will.
Wir ziehen das Schwert und zwingen sie in die Knie!‹
10Aber als dein Atem blies, verschlang sie das Meer.
Wie Blei versanken sie in den mächtigen Wogen.
11
Herr, wer unter allen Göttern ist dir gleich?
Wer ist wie du, herrlich und heilig?
Wer vollbringt so große, furchterregende Taten?
Wer tut Wunder – so wie du?
12Als du deinen rechten Arm ausstrecktest,
verschlang die Erde unsere Feinde.
13Voller Liebe führst du uns, dein Volk, das du gerettet hast!
Mit großer Macht leitest du uns
bis zu dem heiligen Ort, an dem du wohnst.
14Wenn die anderen Völker hören, was geschehen ist, erschrecken sie.
Angst überfällt die Philister,
15und die Fürsten Edoms sind entsetzt.
Moabs Herrscher fangen an zu zittern,
und die Bewohner Kanaans verlieren allen Mut.
16Furcht und Schrecken packt sie.
Sie sehen deine große Macht, Herr, und stehen wie versteinert da,
bis dein Volk vorbeigezogen ist, ja, bis das Volk, das du freigekauft hast, vorbeigezogen ist!
17Du bringst sie zu deinem Berg und pflanzt sie dort ein,
an dem Ort, den du dir als Wohnung gewählt hast.
Dort ist dein Heiligtum, o Herr,
das du mit eigener Hand errichtet hast!
18Der Herr ist König für immer und ewig!«
19Die Soldaten des Pharaos waren den Israeliten mit Pferden und Streitwagen ins Meer gefolgt. Da hatte der Herr das Wasser zurückfluten lassen, und die Wogen hatten sie verschlungen. Die Israeliten aber waren trockenen Fußes mitten durchs Meer gezogen.
20Die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester, nahm ihr Tamburin zur Hand. Auch die anderen Frauen schlugen ihr Tamburin, und zusammen tanzten sie im Reigen.
21Mirjam sang ihnen vor:
»Singt dem Herrn, denn er ist mächtig und erhaben!
Pferde und Reiter warf er ins Meer!«
Auf dem Weg zum Berg Sinai
(Kapitel 15,22–18,27)
Ich bin der Herr, der euch heilt!
22Mose ließ die Israeliten vom Schilfmeer aufbrechen. Sie zogen los und kamen in die Wüste Schur. Drei Tage lang waren sie hier unterwegs, ohne Wasser zu finden.
23Als sie endlich die Oase von Mara erreichten, war das Wasser dort so bitter, dass sie es nicht trinken konnten. Darum heißt dieser Ort Mara (»Bitterkeit«).
24»Was sollen wir nun trinken?«, fragten die Leute Mose vorwurfsvoll.
25Mose flehte den Herrn um Hilfe an, und der Herr zeigte ihm ein Stück Holz. Als Mose es ins Wasser warf, wurde das Wasser genießbar.
In Mara gab Gott seinem Volk Gesetze und Regeln, nach denen sie leben sollten, und stellte sie auf die Probe.
26Er sagte zu ihnen: »Hört auf mich, den Herrn, euren Gott, und lebt so, wie es mir gefällt! Haltet euch an meine Gebote und Weisungen! Wenn ihr das tut, werdet ihr keine der Krankheiten bekommen, mit denen ich die Ägypter bestraft habe. Denn ich bin der Herr, der euch heilt!«
27Dann brachen die Israeliten wieder auf und erreichten Elim, eine Oase mit zwölf Quellen und siebzig Palmen. Dort schlugen sie ihr Lager auf.
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